Zòodó Ioba e.V Logo

Verein

Der Verein Zòodó Ioba („Freundschaft“ in Moré, einer Landessprache Burkina Fasos) möchte die Lebensumstände der Bewohner der Provinz Ioba in Burkina Faso durch die Förderung verschiedener Projekte verbessern. Ioba ist wirtschaftlich kaum entwickelt, Arbeitsplätze gibt es nur wenige. Die Einwohner leben hauptsächlich von der Subsistenzwirtschaft. Der Verein setzt sich zum Ziel, hauptsächlich Frauen zu fördern, die in der Verarbeitung der Pflanze Moringa Oleifera tätig sind.

Moringa Oleifera

Moringa Oleifera hat das Potential mehrere Probleme vor Ort gleichzeitig mindern: Der Moringa-Baum wächst sehr schnell und erreicht schon nach einem Jahr eine Höhe von 3-5 Metern. Pro Jahr bindet ein Baum damit rund 20 kg CO2, was in etwa 62 im Auto zurückgelegten Kilometern entspricht.

Moringa Oleifera wird auch als Baum des Lebens bezeichnet. Seine Blätter verfügen über besonders viele lebenswichtige Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und Eiweiß – so viel wie keine andere Gemüse- oder Obstsorte. Gerade in ärmeren Gegenden mit verbreiteter, chronischer Unter- oder Fehlernährung stellen Moringa-Blätter ein Nahrungsergänzungsmittel von enormer Bedeutung dar.

Trinkwasser beziehen die Bewohner Iobas aus Flüssen, Seen und Brunnen. Die Verunreinigung des Wassers ist meist schon mit bloßem Auge zu erkennen. Auch hier kann der Moringa-Baum Abhilfe schaffen. In verschiedenen Studien wurde belegt, dass die Kerne der Moringa-Frucht Wasser zu 95% von Erregern reinigen kann.

Projekte

Frauenkooperative Toupouo Baon Yin

Seit Mitte 2019 unterstützt der Verein eine Frauenkooperative namens Toupouo Baon Yin. Die Mitglieder bauen auf rund 3 ha Land Moringa-Pflanzen an. Im vergangenen Jahr haben wir die Kooperative dabei unterstützt weitere rund 2 Hektar Anbaufläche in Wert zu setzen, damit auch dort Moringa-Pflanzen angebaut werden können. Mit einem Traktor wurde der Boden gepflügt und kleine Erdwälle aufgeschüttet, die den noch jungen Pflanzen Schutz vor dem starken Monsunregen bieten. Die Kerne und Blätter kann die Kooperative dann selbst konsumieren, zu Produkten weiterverarbeiten oder an lokale Akteure verkaufen.

Ausgabe von Setzlingen

Im September 2020 wurden 5.000 Moringa-Setzlinge gezüchtet und an Kleinbauern/Familien der Region verteilt. Die verschiedenen Dörfer wurden daraufhin monatlich besucht, um den Bewohnern Hinweise zu Anbau, Pflege und Nutzung der Pflanzen zu geben.

Frauenkooperative Tiè-taa

Seit Oktober 2020 unterstützen wir ebenfalls eine Frauenvereinigung namens Tiè-taa. Die Vereinigung baut Moringa-Bäume auf 1,35 ha Land an. Bislang haben die Mitglieder als sogenanntes „Groupement“ (dt. Vereinigung / Gemeinschaft) zusammengearbeitet. Die Vereinigung ist vor Ort rechtlich noch nicht anerkannt. Die Anerkennung ist nur in Form einer Kooperative möglich. Den Schritt sich als Kooperative zu registrieren, haben die Frauen bislang aber noch gescheut. Ursache dafür sind die damit verbundenen Kosten und die Tatsache, dass weniger als die Hälfte der Mitglieder des Groupements Lesen und Schreiben kann. Seit Oktober 2020 unterstützen wir die Frauen dabei, sich als Kooperative registrieren zu lassen. Dies hat für Tiè-taa mehrere Vorteile: Zum einen kann ein gemeinsames Bankkonto eröffnet werden, zum anderen kann die Kooperative als Rechtspersönlichkeit aber auch Land erworben. Für eine einzelne Frau ist es nach wie vor noch sehr schwierig, selbst Land zu besitzen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Kooperativen in verschiedenen Formen vom burkinischen Staat unterstützt werden können.

Drei Bäume für Mébar

Seit März 2021 arbeiten wir an der Umsetzung des Projekts „3 Bäume für Mébar“. Ziel ist es jeder interessierten Familie im Dorf Mébar kostenfrei 3 Moringa-Bäume zur Verfügung zu stellen und Sie im Anbau, der Pflege und dem Nutzen der Pflanze zu schulen. Jeweils ein Baum pro Familie steht für ein Problem, das Moringa Oleifera vor Ort lösen kann (Siehe Abschnitt „Moringa Oleifera“. Mébar hat rund 6.000 Einwohner, bei einer durchschnittlichen Größe von 6 Familienmitgliedern, ergeben sich 1.000 Haushalte. Ziel ist es langfristig jedem Haushalt in Dano 3 Moringa-Bäume anbieten zu können.

Weitere Informationen

Dano und die Provinz Ioba

Dano und die Provinz Ioba befinden sich im Südwesten Burkina Fasos. Die Grenze zu Ghana ist rund 50 km weit entfernt. Bevölkert wird die Provinz hauptsächlich vom Volksstamm der Dagara, der auch in Teilen der Elfenbeinküste und Ghanas anzutreffen ist.

Trotz der schwierigen Lebensumstände vor Ort, sind die Dagara überaus freundlich, fröhlich und interessiert an neuen Gesichtern.

Industrie gibt es in der Region kaum. Die Menschen leben hauptsächlich von der Landwirtschaft. Die Ernte reicht meist nur für die eigene Familie aus.

Der christliche Glaube und der Islam, aber auch animistische Religionen, spielen eine große Rolle und beeinflussen das tägliche Leben der Menschen.

Die Gleichstellung der Geschlechter ist in der Provinz Ioba noch nicht sehr weit fortgeschritten. Bei der Heirat muss die Ehefrau in der Regel ihr Heimatdorf verlassen. In der Familie, in die sie eingeheiratet hat, wird eine Frau jedoch meist nie vollends als Familienmitglied angesehen, sondern als „Fremde“ im Haushalt aufgenommen. Eine Förderung der Frauen und die Stärkung ihrer Rolle ist nicht nur aus diesem Grund wichtig.

Vor Ort lässt sich auch beobachten, dass die Frauen sehr geschickt mit den wenigen Finanzmitteln umgehen, die ihnen zur Verfügung stehen. Sie verwenden das Geld, das sie auf dem Markt oder durch Brauen des lokalen Biers „Dolo“ verdienen, um das Schulgeld ihrer Kinder zu bezahlen und Lebensmittel einzukaufen.